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Schnurlaufringe
und ihre Plazierung
Über
dieses Thema wurde schon viel geschrieben; aber ebenso viel Nonsens.
Die
Beringung (Anzahl und Abstand) richtet sich nach Länge und der Aktionsform
der Rute. Nach einigen Seiten, oder zumindest nach einigen Zeilen
nichtssagenden Worten folgt dann eine Ringplazierungstabelle.
z. B.:
Fliegenrute 9 Fuß (2,70 m) 13 cm 29 cm 48 cm 65 cm 85 cm 105 cm 130 cm 155 cm
180 cm usw.
Urplötzlich scheint der erste Satz vergessen. (Die Beringung, Anzahl und
Abstand, richtet sich nach Länge und der Aktionsform der Rute).
Zugegeben, es ist schwierig über ein Thema zu schreiben, das man selber nicht versteht und gefühlsmäßig aus dem Bauch heraus angeht. Ich möchte alle
schreibenden Kollegen in Schutz nehmen, natürlich wissen Sie was sie tun,
gefühlsmäßig aus dem Bauch heraus, aber beschreiben kann man einen Vorgang
nicht, den man selber nur instinktiv richtig, oder auch falsch macht.
Wenn wir
mit diese Art unseren Ringabstand ermitteln, werden wir nie zu einem
optimalen Ergebnis kommen. Die Grifflänge, die ja individuell angepaßt sein
soll, wird leider total ausser Acht gelassen. Wenn Anfänger aber auch
fortgeschrittene Rutenbauer zu einem optimalen Ergebnis kommen wollen, müssen
wir uns als Erstes Gedanken über den Bock- oder Leitring machen.
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Der Bock- oder Leitring:
Er ist der Größte und vom Rollenhalter aus gesehen der Erste als auch der wichtigste Ring. Je nach Rute und späteren
Verwendungszweck Dieser wählen wir die Größe des Ringes. Je größer der
Leitring ist, desto weiter kann man damit werfen, jedoch umso schwerer wird
die Rute. Wir sollten keinesfalls das Gewicht der Ringe unterschätzen. Bei
einer Länge von 3 Metern wird eine Rute durch zu viele oder zu schwere Ringe
sehr schnell kopflastig.
Bei Ruten,
die man beim Fischen in der Hand hält und aktiv angelt (z. B. Fliegen- und
Spinnrute), sollte auf das Gewicht ein besonders Augenmerk gelegt werden.Fühlt sich
die Rute kopflastig an, sind kleinere Ringe, unter Umständen auch ein Ring
weniger, die Lösung des Problems. Wird der Leitring zu nahe am Rollenhalter
postiert, macht die Schnur einen zu großen Knick und läuft schlecht ab. Ist
die Entfernung des Leitringes zum Rollenhalter zu groß, scheuert die Schnur
auf dem Blank:
Ein gesundes Mittelmaß liegt zwischen 50 und 70 cm. Natürlich können diese
Maße bei kürzeren Ruten unterschritten, bzw. bei längeren Ruten (Karpfenruten
bis 90 cm, Brandungsruten bis ca. 110 cm) überschritten werden.
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Anzahl der Führungsringe:
Je weniger
Ringe man verbaut und je größer der Durchmesser dieser, desto weiter kann man
werfen. Je mehr Ringe und kleiner der Durchmesser desto besser verteilt sich
die Belastung auf den Blank und schont die Schnur. Wir sehen also worauf es
ankommt.
Eine Fliegenrute
soll vor allem die Belastung beim Werfen und beim Drill, gleichmäßig auf den
Blank übertragen.
Bei
Match-, Ledger- und Feederruten wollen wir besonders unsere feine
Schnur schonen. Bei diesen Ruten soll der durchschnittliche Ringabstand
zwischen 17,5 cm und 21,5 cm sein.
Bei Karpfen-, Grund- und Spinnruten beträgt der durchschnittliche Ringabstand
zwischen 27 cm und 34 cm.
Bei Brandungsruten beträgt der durchschnittliche Ringabstand zwischen 40 cm
und 45 cm.
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Beispiel Fliegenrute 8'6 Fuß:
Die Länge
vom Bockring zum Spitzenring entspricht 180 cm. Der durchschnittliche
Ringabstand (180 : 17,5 = 10.28) bzw. (180: 21,5 = 8,37)
Es wird immer die kleinere Zahl auf- beziehungsweise die größere Zahl
abgerundet. Somit ergibt sich aus unserem Beispiel entweder 9 oder 10
Ringen plus Spitzenring entscheiden.
Die Ringabstände:
Wir wissen wo der Leitring zu plazieren ist und wo
der Spitzenring hingehört. Wir wissen auch, dass der Ringabstand vom
Spitzenring aus gesehen proportional größer wird und wieviel Ringe wir auf
unsere Rute haben wollen. Diese Ringe gilt es optimal zu verteilen.
Hier wurde der Anfänger meist allein gelassen. Durch meine Rutenbaukurse weiß
ich, wie schwierig es ist den Neulingen im Rutenbau ein Gefühl für den
richtigen Ringabstand zu vermitteln. Deswegen habe ich eine Formel
ausgearbeitet, die sobald man die nötigen Angaben hat wie die Länge vom
Bockring zum Spitzenring und Anzahl der Schnurführungsringe, immer zu einem
guten Ergebnis führt.
Die Formel:
A =
Abstand vom Bockring zum Spitzenring
B = Anzahl der Ringe ohne Spitzenring
C = A : B
D = C : B
E = (B - 1) : 2 x D
F = C - E (Erster Ringabstand vom Spitzenring)
Alle weiteren Abständ immer wieder + D
Das Beispiel:
A = 100
B = 5 Stück
C = 100 : 5 = 20
D = 20 : 5 = 4
E = (5 - 1 =) 4 : 2 x 4 = 8
F = 20 - 8 = 12 (Erster Ringabstand vom Spitzenring)
12 +4 = 16 cm; 16 + 4 = 20 cm; 20 + 4 = 24 cm; 24 + 4 = 28 cm
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Ringabstandsberechnungstool:
Laden sie sich hier rechts die vorhin erklärte
Formel eingearbeitetet in ein Excelfile herunter. Damit können sie sich
schnell einfach und unkompliziert die richtigen Ringabstände ausrechnen! An
dieser Stelle ein ganz besonderer Dank an Stefan Degmayer der die von mir
erarbeitete Formel in dieses File eingearbeitet hat.
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